Neue Studien zeigen, dass bestimmte Gene einen Einfluss auf den Bluthochdruck haben. Dieser Einfluss ist bereits früh im Leben erkennbar und führt im Alter zu einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Forscher aus Norwegen haben über tausend genetische Varianten identifiziert, die den Blutdruck beeinflussen. Diese wurden in sogenannten Risiko-Scores näher beschrieben beziehungsweise eingruppiert und dann mit Blutdruckwerten in verschiedenen Altersgruppen in einen möglichen Zusammenhang gebracht. 6.800 Kinder nahmen an der Studie teil. Diejenigen mit einem höheren genetischen Risiko hatten bereits im Vorschulalter erhöhte Blutdruckwerte im Vergleich zu Kindern mit niedrigerem Risiko. Ähnliche Ergebnisse wurden bereits bei Erwachsenen gefunden.
Teilnehmer mit einem höheren genetischen Risiko hatten ein deutlich erhöhtes Risiko für Bluthochdruck und eine höhere Sterblichkeitsrate im Vergleich zu denen mit einem niedrigeren Risiko. Dies galt insbesondere für Teilnehmer, die keine blutdrucksenkenden Medikamente einnahmen. Die Ergebnisse zeigen, dass die genetischen Risiko-Scores eine wichtige Rolle bei der Früherkennung von Bluthochdruck und der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen spielen können.
Es wird betont, dass eine rechtzeitige und konsequente Kontrolle und Therapie des Blutdrucks durch Medikamente auch bei Menschen mit erhöhtem genetischen Risiko das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen eindeutig herabsetzen können.
Ovretweit, C. et al.
Polygenic risk scores associate with blood pressure traits across the lifespan
Preventive Cardiology
11/2023